Sprachförderung

Sprachtherapeutischer Unterricht

Wesentliches Element des Unterrichts bei Kindern mit dem Förderschwerpunkt Sprache ist der sogenannte sprachtherapeutische Unterricht. Generell sind hier die Prinzipien der Sprachlernprozesse zu berücksichtigen. Alle Gestaltungsfelder im Unterricht sollten genutzt werden, um die Kommunikationsfähigkeit zu verbessern.

  • Im Anfangsunterricht müssen zunächst die Vorbedingungen sprachlichen Lernens berücksichtigt werden und als basales Training durchgeführt werden.
  • Zu diesen Lernvoraussetzungen für Sprache gehören eine ausreichende Hörverarbeitungsfähigkeit und sensorische Integrationsfähigkeit, sensomotorische Feinsteuerung und eine Kommunikationsbereitschaft.
  • Das erste sprachpädagogische Element des Unterrichts ist die Nähe des ausgewählten sprachlichen Materials zum Sprachvermögen des Kindes. Themen aus dessen unmittelbaren Erfahrungshintergrund bilden den Ausgangspunkt von Sprachproduktion. Gestörte Sprachentwicklung kann dann korrigiert werden, indem man dem sprachlichen Angebot neue, erweiternde Strukturen vorgibt und gleichzeitig am vorhandenen, bekannten Angebot anknüpft.
  • Weitere unterrichtsimmanente Therapieelemente sind u.a. Hör- und Konzentrationsübungen, Rollenspiele, Sprachspiele, Gedichte, Reime und Rätsel zur Ausformung sprachlicher Sensibilität.

Jeder Schüler ist als Ganzes zu sehen. Die ganzheitliche Sichtweise schließt auch ein ganzheitliches Lernen mit ein, das den Kindern, so oft es geht, ermöglicht werden soll.

Zusammenfassung:
Sprache und Sprechen sind immer wichtige Unterrichtselemente. Es geht darum, Sprechfreude zu aktivieren, Sprechanlässe und kommunikative Situationen zu schaffen, Handlungen mit Sprache zu begleiten, Satzmuster zu üben, evtl. auch in der Therapie angebildete Laute und Lautverbindungen im Unterricht zu üben und zu festigen und Mundmotorik zu trainieren.

Herbstkreis

Förderstunden - Sprachtherapie im engeren Sinn

Damit die Schülerinnen und Schüler auch einzeln und in kleinen Gruppen therapeutisch betreut werden können, erhält jedes Kind zweimal wöchentlich in einer Kleingruppe Sprachtherapie.
Aufgabenbereiche dieser individuelleren Förderstunden sind Anbahnung, Training und Erweiterung von Sprache und Sprechen in besonders konzentrierter Form. Wortschatz und Begriffsbildung, syntaktisches und grammatisches Regelwissen sowie insbesondere auch das Artikulationsvermögen sollen in diesem überschaubaren, relativ geschützten Übungsrahmen kontinuierlich vertieft bzw. intensiv trainiert werden.

Synthese 2er Laute

Einer besonderen Übungsintensität bedarf die Anbahnung und Verbesserung der Lautbildungsfähigkeit.

  • Um eine höhere Beweglichkeit der Sprechorgane und ein differenziertes Bewegungsempfinden zu erreichen, sind ein kontinuierliches Funktionstraining sowie ständiges Einüben der richtigen Lautierung unabdingbar.
  • Für die Kinder bedeutet die Veränderung sprachlicher Strukturen bzw. ihrer jahrelang eingeschliffenen Sprechgewohnheiten eine anstrengende und unbequeme Arbeit. Demzufolge stehen spielerische Therapieformen und abwechslungsreiche Übungsfolgen gestützt auch durch musikalisch-rhythmische Elemente als Mittel dieser therapeutischen Arbeit im Vordergrund.
  • Wichtig ist uns auch hier das Vermeiden von Überforderung und eine konsequent annehmende vertrauensvolle Arbeitsatmosphäre, um Motivation und Sprechfreude als Voraussetzung aller therapeutischer Bemühungen zu erhalten.